Jahr 504 n.R.

Ich war im Auftrag meines Herrn, dem edlen Grafen Leconte, auf der Suche nach neuen Handelsbeziehungen. Schon viele Wochen hatte ich den trocken Staub der Straßen geschluckt, ohne jedoch mit Erfolg in meiner Aufgabe belohnt worden zu sein. So erreichte ich letztendlich das Fürstentum Svartalfheim. Und zu meiner Freude erfuhr ich, das Nahe der Hauptstadt ein Markt stattfinden solle. Frohgemut machte ich mich auf den Weg, zumal es hieß das der Fürst dieses Landes an den Feierlichkeiten teilnehmen wolle und ich darin eine Chance sah, meine Aufgabe voranzutreiben.

Am höchsten Stand der Sonne des nächsten Tages erreichte ich den Markt und viele unterschiedliche Gruppen hatte sich eingefunden. Besonders fiel mir jedoch ein Trupp ins Auge, der allem Anschein nach schon länger hier weilte. Über ihrem Lager wehte an einer Felswand ein blau-gelbes Banner und ein kleines Feuer inmitten ihrer Zelte lies den Gedanken an ein warmes Mahl aufkommen. Und es schien das es sich bei ihnen um ein freundliches Volk handeln musste. Denn allen Neuankömmlingen die in ihrer Nähe die Zelte aufschlugen, standen sie mit kluge Ratschlägen zur Seite. So entschloss ich mich, mir diese Meute genauer anzuschauen. Als Erstes fiel mir ihre seltsame Kleidung ins Auge. Denn anstatt Hosen trugen sie ein um die Hüfte gewickeltes Tuch und ihr Haupt zierte ein blaues Barett. Allen bis auf Zweien, einem Frauenzimmer und einem Mann. So trat ich an ihr Lager und erbat mein Gruß. Einer der ihren trat hervor und stellte sich als Finley McQuay, Clanchef der verbannten McQuays, vor. Nachdem er mich mit seinem Clan bekannt gemacht hatte, brannte mir doch die Frage auf der Zunge warum die Frau in ihren Reihen kein Barett trug. Er erklärte mir das es sich bei ihr um Nereida, Königin der McQuays, handele. Die folgende Frage ob der Clansman der keine Kopfbedeckung trug ihr König sei hätte ich mir sparen sollen, denn noch heute habe ich das schallende Gelächter der Hadatis – so der Name ihres Volkes – in den Ohren. Verschmitzt Grinsend sagte mir Finley das dies sein Vetter Patrick sei, der noch nicht dem Clan angehöre und er so nicht das Anrecht hätte die Kopfbedeckung zu tragen. Um dies zu tun, müsse er einige Tests bestehen. Doch er sei nicht der Einzige der sich Aufgaben stellen müsse, denn Fin’s Brüder Kenny und Gary, sowie den hünenhafte Vetter Ian erwarteten Prüfungen – den hadatischen Ausdruck hierfür kann ich leider nicht niederschreiben - die den Clan zeigen sollten ob sie irgendwann einmal als Ehemänner ihren Pflichten nachkommen könnten. Diese Rituale sollten noch einige Abwechslung ins Lagerleben bringen.

Ich beschloss ein wenig über den Markt zu schlendern und musste feststellen das es Grund zur Sorge gab! Denn nur unweit des Marktes hatte sich eine größere Anzahl Orks unter der Führung von Bultosh Khan eingefunden. Da waren der Black Hand Clan, die Wilde Horde und die Horborks um nur einige zu nennen. Jedenfalls eine furchterregende Truppe die sicherlich nicht nur zum Feiern den Weg hierher gefunden hatte. So herrschte im Lager der Menschen große Unruhe, nur die McQuays behielten einen kühlen Kopf. So sprach Thaogh, ihr Weiser, man solle doch erst einmal sehen was die Orks überhaupt wollen. Leider fielen seine Worte nicht auf fruchtbaren Boden und so gab es Gruppen die einen Angriff auf das Orklager wagen wollten.

Und dann kamen die Orks! Angeführt von Bultosh Khan, machte ein kleiner Trupp dem Markt seine Aufwartung. Sofort herrschte Aufregung, doch zum Glück konnten sich die übereifrigen Schwertschwinger im Zaume halten. Misstrauisch beäugt zogen die Orks durchs Lager und viel Gastfreundschaft wurde ihnen nicht entgegen gebracht. Dies änderte sich jedoch als sie die Zelte der McQuays erreichten. Freundlich wurden sie begrüßt und wie aus dem Nichts machte eine Flasche Wein die Runde. Ich blieb ein wenig im Hintergrund, verwirrt über die Unbekümmertheit der Hadatis, als ein weiterer McQuay an meine Seite trat. Es war Aed McQuay, der mich über die alte hadatische Taktik der „Kochlöffeldiplomatie“ aufklärte. Mit einem Augenzwinkern verabschiedete er sich, um ja nicht die rundemachende Flasche zu verpassen. Schon bald klang schallendes Gelächter aus der Runde und als die Orks das Lager der McQuays verließen wurde eine Gegeneinladung durch Bultosh Khan ausgesprochen und man war sich einig, das zwischen diesen beiden Parteien Frieden herrschen sollte.

Erst als die Sonne langsam am Horizont verschwand, führte mich mein Weg wieder zum Camp der McQuays. Zu meiner Ehrenrettung muss ich gestehen, das besonders der Duft von frisch Gebratenen meine Schritte in diese Richtung lenkten. Angekommen stellte ich fest das zwei Fremde das Lager bewachten. Doch schnell wurde mir erklärt, das der Clanchef einen in den Nachbarschaft lagernde Söldnertruppe mit der Bewachung beauftragt hatte. Man gewährte mir Einlass und sofort sah ich den Grund für die Wohlgerüche die in der Luft lagen. Über der Feuerstelle drehten sich Fleisch, gut überwacht durch Vetter Aed. Und noch etwas hatte sich getan! Denn zwei liebreizende Bardinnen, Selena und Leandra, hatten sich bei den McQuays eingefunden. Und ihre Weisen erhellten hier die Stimmung, die an manch anderen Lager doch sehr trübsinnig war.

Aber bevor das Essen serviert wurde, geschah noch etwas. Patrick McQuay trat vor den Clan und bat um Aufnahme, um seinen Platz bei den Verbannten einzunehmen. Danach trat Finley vor den Clan und begrüßte Patricks Entscheidung, sagte aber das er einen Fürsprecher bräuchte. Noch bevor irgendjemand des Clans reagieren konnte, sprang der überschwängliche Clanjüngste Rian auf und sprach das er dies tun würde. Mit leicht verschmitztem Lächeln sagte Fin das somit die Prüfungen für Patrick zur Aufnahme anstanden und diese am nächsten Tag beginnen würden. Ebenso sprach er zu den drei zukünftigen Ehemännern, das für sie ebenfalls einige Aufgaben bevorstanden. Und wie um dies zu besiegeln, hatte auf einmal ein jeder Hadati eine Schale mit Essen in der Hand und schon bald drang ein gefräßige Schmatzen aus ihrem Lager.

Doch wie die McQuays feiern konnten, so konnten sie auch trauern. Denn nach dem Essen stand Thaogh zwischen den Seinen und sprach, das nun die Zeit wäre, von Roddy Abschied zu nehmen. Erst später erfuhr ich das es sich bei ihm um Patricks Bruder handelte, der vergangenen Sommer im fernen Lande Jarl gefallen war und sich erst jetzt die Möglichkeit ergeben hatte, ihn aus dem Kreis des Clans zu verabschieden. Und so führten Murty, Finley, Nereida und Rian, mit Gary als Erzähler, ein kleines Stück auf das den letzten Kampf Roddys darstellte. Danach trat Thaogh hervor und bat das sein Vetter Aufnahme in Birrgaden – dem Paradies der McQuays – finden möge. Und für den Rest des Abends wurde auf das Wohl des Verstorbenen getrunken, und dies nicht zu wenig. Und da es sich besser mit Vielen feiern lässt, hatten sich wie durch Zauberhand an die Zwanzig im Lager eingefunden, angelockt durch den Gesang der Bardinnen und durch den Duft einer Nachspeise, die Vetter Aed aus seltsamen gelben Südfrüchten, die mit Mandeln und Butter verfeinert waren, kredenzt hatte. Es war eine Freude für ihn zu sehen wie die Schale die Runde machte, jeder jeden fütterte und dazu die lieblichen Weisen von Selena und Leandra erklangen. So wurde bis spät in die Nacht gefeiert.

Nach einer kurzen Nachtruhe führte mich der Weg wieder zu den McQuays. Die Neugier wie wohl die Rituale aussahen, die den Prüflingen bevorstanden, war meine Triebfeder. Und ich kam zur genau richtigen Zeit, denn Patrick musste den Anfang machen, und dies mit der Prüfung der Kraft. Normalerweise sollte diese – wie mir von Thaogh erklärt wurde – mit einem Baumstamm erfolgen. Da es aber in den angrenzenden Wäldern anscheinend kein angemessener Stamm gefunden wurde, mussten Felsbrocken dafür herhalten. Zwar hatte es den Anschein das der Stein den Patrick werfen musste, doch ein wenig größer war als der des Clans, aber ich war Weise genug um dies bei mir zu behalten. Doch trotz aller Widrigkeiten, gelang es ihm, den Clan zufrieden zustellen.

Doch Zeit zum Ausruhen blieb nicht, standen doch noch einige Prüfungen an. Verwundert musste ich zusehen, wie ein paar McQuays ausgesandt wurden und kurz darauf fast das gesamte anwesende Weibsvolk sich um ihr Feuer versammelt hatten. Selbst die Orks entsandten ihre „Schönheiten“, jedoch nicht ohne Begleitschutz. Doch bevor die Frauenzimmer ihren Auftritt hatten, musste Patrick sich im Wetttrinken mit seinen Vettern messen. Und leider versagte er im ersten Versuch und musste zur Strafe gegen Bultosh Khan, der auch anwesend war, noch einmal antreten.

Und nun war die Zeit der Frauenzimmer. Thaogh, der als Zeremonienmeister fungierte, suchte aus der anwesenden Schar vier Frauen aus, denen die drei angehenden Ehemänner Komplimente machen mussten. Besonders Kenny tat sich hier besonders hervor und umschmeichelte die Frauen mit Worten süß wie Honig. Aber auch Ian und Gary wussten mit den Worten zu huldigen und so konnte zu ihrer nächsten Prüfung übergegangen werden. Sehr zu ihrer Überraschung, wurden sie zur Versteigerung angeboten, um dann den Gewinnern für eine Stunde zur freien Verfügung zu stehen. Und zur Verblüffung des Clans wurde für Gary der höchste Betrag – über ein Goldstück – geboten. Das er danach nur noch als „Goldjunge“ bezeichnet wurde, zeigt den Humor der Hadatis.

Danach stand wieder eine Prüfung für Patrick an der Reihe. Im Duell der Beleidigungen musste er sich gegen Rian behaupten. Erschwerend kam hinzu, das wenn die Antwort zu lange auf sich warten ließ, ein McQuay mit einem Eimer Wasser bereitstand, um die Gedankengänge etwas zu beschleunigen. Und nachdem sich die beiden Kontrahenten jeweils eine Dusche abgeholt hatten, war auch diese Prüfung überstanden.

Nach all diesen Anstrengungen, beschlossen die McQuays ein wenig zu entspannen und der Einladung der Orks zu folgen. Doch der Weg dorthin sollte nicht so Ereignislos werden wie sie es sicherlich gehofft hatten. Denn als sie die kleine Anhöhe auf dem Weg ins Orklager hinaufstiegen, brachen urplötzlich seltsame Gestalten – Wesen halb Mensch, halb Tier – aus dem Unterholz hervor und fielen über die Gruppe her. Aber die Hadatis wussten sich zu wehren und schnell lagen diese seltsamen Geschöpfe tot zu ihren Füssen. Nur einzigst Vetter Aed hatte ernsthaftere Verletzungen. Doch Dank eines magischen Tranks, dem Wasser des Lebens, war auch er schnell wieder auf den Beinen und so setzte die Truppe ihren Weg zu den Orks fort, wo sie überschwänglich Begrüßt wurden. Schnell wurde Bänke herangebracht und einige Hörner mit Gerstensaft machten die Runde. Anscheinend hatte aber der Kampf Aed sehr durstig gemacht, denn jedes Mal wenn ein Horn bei ihm war, war es auch schon leer. So bekam er von den Orks den ehrenvollen Namen „Horn-Leer-Aed“ und zur Vorsorge wurden auch gleich die Fässer mit dem edlen Gebräu hinter ihm aufgebaut. Lange saß man in gemütlicher Runde und viele Geschichten wurden ausgetauscht. Erst als langsam die Sonne am Horizont verschwand, kehrten die McQuays an ihr Lager zurück, nicht jedoch ohne für den nächsten Tag ein Orkballspiel zu verabreden. Ich zog mich in die örtliche Taverne zurück und lauschte einigen Gesprächen der Einheimischen. Zumal hoffte ich jemanden aus dem Umfeld des Fürsten zu treffen um meine Aufgabe voranzutreiben, dies jedoch erfolglos.

Nach kurzer Nachtruhe entschloss ich mich, bei meinen hadatischen Freunden vorbeizuschauen. Ein wenig Irritierte mich, das keine Wachen mehr vor ihrem Lager standen. Doch schon kurz darauf erfuhr ich warum! Wie mir einige McQuays – die die Nacht über wach waren - berichteten, ließ die Zuverlässigkeit der angeheuerten Söldner zu wünschen übrig. So war nach Mitternacht kein einziger Wachposten mehr zu sehen. Und zu Finleys Unwillen sandte der Söldnerführer nur einen seiner Handlanger, um die Sache zu klären. Dieser wurde jedoch stehenden Fußes zurückgeschickt, mit dem Auftrag das sein Chef gefälligst selbst erscheinen solle. Und kurze Zeit später stand er im Lager der McQuays um seine Rüge von Finley abzuholen. Nur wiederwillig zahlte er das Geld zurück, das er und seine Männer für die Bewachung des Lagers schon erhalten hatten. Nun ja, so was nennt man wohl Lehrgeld zahlen.

Leider musste ich auch erfahren, das Rian abgereist war. Jedoch versicherte mir der Clan das dies nur sehr wiederwillig geschah, fehlte er doch bei der Aufnahme des neuen Clansman. Den genauen Grund warum der Clanjüngste fortging, wurde mir jedoch verschwiegen.

Ich nutzte den Tag um ein wenig über den Markt zu flanieren und dem Fürsten – der inzwischen eingetroffen war – meine Aufwartung zu machen. Leider hatte dieser keine Zeit für ein Gespräch und so wurde ich auf eine spätere Gelegenheit vertröstet.

Doch dann ertönten die Trommeln, die das große Orkball-Turney, oder wie es die Orks nannten – Bloodbowl - ankündigten. Vier Mannschaften der Menschen gegen Viere der Orks. Leider gaben die Menschen ein trauriges Bild ab und so stand nach der Ausscheidung nur noch das Team der McQuays – die durch einen Spieler des befreundeten Zigeunerstammes unterstütz wurden, fehlte doch mit Rian ihr bester Läufer - und deren Drei der Orks auf dem Felde. So entschloss man sich direkt das Finale auszutragen, in dem sich die Crydee Blue Berets – wie sich die McQuays nannten – und die Orc Allstars gegenüberstanden. Es hatte den Anschein das sich die McQuays die Anerkennung der Orks erworben hatten, den bei den Allstars waren die besten Spieler sämtlicher Orkteams vertreten. Und so begann das finale Spiel. Es wogte hin und her und musste immer wieder unterbrochen werden, da sich die Spieler, aber ebenso die Zuschauer, immer wieder in wüste Prügeleien verwickelt waren. Sei es nun wegen Unmutes über einen Punkt der gegnerischen Mannschaft oder das ein Unbeteiligter ins Spiel eingegriffen hatte. Schon bald hatte fast jeder ein blaues Auge oder ähnliche schmerzhafte Verletzungen, doch das Spiel ging unbeirrt weiter. So standen der unmenschlichen Kraft der Orks der Spielwitz und die Bauernschläue der McQuays gegenüber, so das der Ausgang dieses Spiels nicht vorherzusagen war. Besonders ein Punkt der Blue Barets ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. So wurde Finley geradezu von Orks begraben und sofort stürmten zwei seiner Vettern mit einer Bahre aufs Feld und luden ihn auf. Leider hatte es den Anschein das Fin ein wenig zuviel der guten Küche seines Vetters Aed genossen hatte, den noch zwei weiter McQuays mussten zum tragen herangeholt werden. Doch anstatt ihn zur Seitenlinie zu bringen, stürmten sie in Richtung des Endmals der Orks. Da diese noch damit beschäftigt waren, ihre eigenen Wunden zu lecken, fiel dies keinem auf. Nur ein einzelner Ork stellte sich ihnen in den Weg, was aber keine allzu gute Idee war. Mit einem mächtigen Bodycheck wurde er aus dem Weg geräumt, die McQuays erreichten ihr Ziel, Finley wurde von der Bahre geworfen, geschickt versteckt unter seinem Kilt tauchte der Spielball auf und er erzielte einen Punkt für die Hadatis. Doch beim Stande von 5 Punkten auf jeder Seite, geschah etwas Seltsames. Da der nächste Punkt entscheiden sollte, wurden alle Spieler aufs Feld gebracht. Der Spielball lag in der Mitte bereit und die Gegner standen sich Zähnefletschend gegenüber. Als der Schiedsrichter das Spiel freigab, rechnete ich mit dem schlimmsten für die armen McQuays. Doch dann passierte etwas völlig unerwartetes. Die Orks und die Hadatis stürmten aufeinander zu – und – fielen sich in die Arme! Wie mir Finley später berichtete, waren sich beide Mannschaften einig, das dieses Spiel keinen Sieger verdient hätte und man sich so auf ein Unentschieden geeinigt hätte. Unter dem Jubel der Zuschauer verließen beide Mannschaften das Feld und man war sich einig das dies ein gerechter Ausgang war.

Ich begleitet die McQuays in ihr Lager zurück, als auf einmal helle Aufregung herrschte. Vetter Robert stellte zu seinem entsetzen fest, das einige seiner Waffen fehlten. Doch zum Glück hatten die Zigeuner ein kleines Tierchen bei sich, das als Spurensucher hervorragend sein sollte. Und so bekamen wir Kasimir, eine Art von Wesen das ich noch nie zu Gesicht bekommen hatte, vorgestellt. Schnell nahm er die Witterung auf und wie ein Irrwisch fegte er über den Markt. Letzterndes blieb er vor dem Zelt des Fürsten stehen. Und tatsächlich, die Waffen lagen dort. Sofort brach eine heftige Diskussion aus, wer dahinterstecken sollte und ob man den Fürsten in Misskredit bringen wolle. Letztlich ließen die McQuays es auf sich beruhen, hatten sie doch das wieder was ihnen gehörte. Für mich jedoch lies dies kein gutes Licht auf den Fürsten fallen und ich war ernsthaft am Grübeln ob man mit diesem Land Geschäfte machen könne.

Denn zudem standen noch die Kampfwettbewerbe an. Und so zog es alle wieder in die Nähe des Orklagers um den besten Kämpfer zu küren. So gab es einige interessante Kämpfe zu sehen und auch bei den McQuays herrschte Freude, denn Finley und Nereida zogen in die zweite Runde ein. Doch gerade als diese beginnen sollte, tönte ein „Alarm“ aus dem nahen Wald. Es hieß die Tiermenschen würden einen neuen Angriff wagen. Jedoch war Keiner zu sehen. Aber schnell herrschte unter den Marktbesuchern eine helle Aufregung und ein Großteil zog sich ins Lager zurück. Die McQuays aber nicht. Sie gingen in eine Ecke des Kampfplatzes, konnten sie die Zeit doch nutzen um ihre Rituale zu beenden. So stand Patricks letzte Test an, die Ode der McQuays – die jeder Neuling erweitern musste – fortzuführen. Dies tat er zur Zufriedenheit aller! Und nachdem der „Cup of Friendship“ die Runde gemacht hatte, wurde ihm das blaue Barett aufgesetzt und er im Kreise der Verbannten begrüßt. Und auch für Gary, Kenny und Ian hieß es sich nochmals zu beweisen. Alle drei meisterten die Prüfung des Geschicks und der Clan war sich einig, das sie den eventuellen Bürden ein Frauenzimmer zu versorgen standhalten würden. Da es den Anschein hatte, das das Turnier nicht weitergeführt würde, zog es die McQuays in ihr Lager zurück wo nochmals die Becher auf die Prüflinge erhoben wurde.

Doch immer noch herrschte Angst die Orks könnten das Lager der Menschen angreifen. Verstärkt wurde dies, als auch noch Bekannt wurde das der Fürst durch ihre gnädige Mithilfe ins Totenreich aufgebrochen ward. Doch dank des Verhandlungsgeschicks von Finley McQuay kam es nicht dazu. Einige murrten zwar, da die McQuays sich neutral erklärten! Doch dadurch wurde die Kampfeswut einiger doch gesenkt und viele mussten insgeheim zugeben, das dies der bessere Weg war. So wurde der Rest des Abends gefeiert. Mich zog es in das große Tipi der Orks, wo sich zu meiner Freude auch ein paar McQuays eingefunden hatten. Bis früh in den Morgen wurde getrunken, gesungen und gelacht und erst bei der ersten Morgenröte fand ich den Weg in mein Zelt.

Durch den Tode des Fürsten war meine Mission leider nicht von Erfolg gekrönt und so ziehe ich weiter um anderen Orts nach neuen Handelsbeziehungen Ausschau zu halten. Auf jeden Fall war es eine wahre Freude den Clan der verbannten McQuays kennen zulernen und ich habe das Gefühl das sich unsere Wegen irgendwann einmal wieder kreuzen.

Gaylord de Blasiér
Handelsbeauftragter
des Grafen Leconte



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