Kerkuhn zur Jahreswende 202/203 nGFB

De-Chrit Vetter Gary!

Ich hoffe dieser Brief erreicht Dich und den Rest des Clans bei guter Gesundheit. Einzigst ob er den Weg zu Dir finden wird ist fraglich, den leider ist mir nur ungefähr bekannt wo ihr euer Winterlager aufgeschlagen habt. Doch ich glaube der Karawanenführer dem ich diese Zeilen mitgegeben habe, wird in der Lage sein euch ausfindig zu machen. Es war ein kalter, nebliger Tag als auf einmal die Tür unserer Amtsstube in Emer aufflog und ein Bote in der Gewandung der Nordenlande mit einem Brief von Robert Leif Morten eintrat. Es war eine Einladung uns als Gäste bei einem Ritual in Kerkuhn zu begrüßen. Und da sich die Lage in Emer in den letzten Wochen gebessert hatte, entschlossen wir uns an dieser Feierlichkeit teilzunehmen. Ich persönlich war froh darüber endlich mal wieder aus diesem Kaff herauszukommen, vor allem da Finley seit zwei Monden anfängt Kenny Konkurrenz zu machen. Du hast richtig gelesen, unser Clanchef wandert auf Freiersfüßen. Nach einem Besuch bei Graham Wallace kam Fin mit so einem seltsam verklärten Blick zurück. Von da an gab es nur noch Alice, so der Name der Angebeteten und dazu noch die Enkelin des Kanodors. Und öfters als mir lieb war, reiste Finley in die Hauptstadt der Hohenlande um ihr seine Aufwartung zu machen. Irgendwie hab ich die Befürchtung das unser Cheffe nicht mehr lange ein freier Mann bleibt. Aber dazu mehr bei unserem Wiedersehen. Und so beluden wir kurz vor der Jahreswende unser Packpferd und machten uns auf den Weg nach Kerkuhn. Doch leider gingen die Schwierigkeiten schon auf der Reise dorthin los. Wir waren nur noch eine Tagesreise von unserem Ziel entfernt und machten Rast in einem kleinen Gasthaus. Fatalerweise hatte der Wirt einen gar köstlichen Fion, dem Finley und ich nicht wiederstehen konnten. Und so saßen wir bis weit in die Nacht in der Gaststube und genossen diesen Göttertrunk. Doch auf dem Weg zu unserer Unterkunft passierte es dann. Ich ging einige Schritte, als auf einmal hinter mir ein gewaltiger Schlag die Erde zum erzittern brachte, so das ich glaubte Dämonen würden aus dem Inneren der Welt heraufsteigen. Doch weit gefehlt! Denn nur wenige Augenblicke später rutschte Finley auf dem abschüssigen Hof der Taverne an mir vorbei, und wäre wahrscheinlich erst in Kerkuhn zum halten gekommen, hätte ihm nicht ein Treppenabsatz im Wege gestanden. Unglücklichweise meinte Fin jedoch, das es am Besten wäre mit der Schulter zu stoppen und so zog er sich eine schmerzhafte Prellung zu. Das wäre ja nicht das Schlimmste gewesen, aber Du kennst ja Finley. Verletzt durch eine Treppe, doch nicht er. So musste ich ihm versprechen sollte jemand fragen, er hätte diese Wunde durch einen Kampf gegen Orks erhalten. Na ja, so ist er halt unser Cheffe. Doch all diesen Ungemachs zum Trotz erreichten wir am nächsten Tag kurz nach der Abenddämmerung Kerkuhn. Und viele Freunde der McQuays waren ebenfalls anwesend, so Chaled, Bascha, Corda, Basurde und viele mehr. Aber auch einige Reisende die ich noch nicht oder nicht so gut kannte. So zum Beispiel Gillara, mit der Du ja bei unserem letzten Besuch fröhlich eine Flasche Wein geköpft hast und Tirras, dessen Hund anscheinend mal auf dem Speiseplan von Vetter Aed stand. Ebenso Avet mit ihrem Massagesalon war noch da. Einzigst Kelvyr war leider aus persönlichen Gründen auf Reisen. Ich freute mich schon auf eine fröhliche Runde und ein paar Humpen Gerstensaft, aber soweit sollte es leider nicht kommen. Denn nachdem ich mich etwas aufgewärmt hatte, musste ich noch dafür sorgen das unser Packpferd abgeladen wird. Und Fin hatte natürlich eine Ausrede, mit seiner schlimmen Schulter, nicht helfen zu müssen. Was danach genau passierte weiß ich nicht mehr, denn nachdem ich die Sachen in meine Kammer gebracht hatte, wurde es dunkel. Wie lange dies dauerte weiß ich nicht. Denn das Erste was ich dann wieder sah war Chaleds Gesicht. Zu allem Unglück stellte er auch noch zwei Bisswunden an meinem Hals fest. Aber keine Angst Vetter, ich werde nicht in einem Sarg schlafen und Vetter Aed kann weiterhin Knoblauch verwenden, denn Chaled fand mit Hilfe seiner klerikalen Fähigkeiten heraus, das ich dem Blutsauger nur als Trinkgefäß gedient hatte. Alsbald verdichteten sich die Hinweise dahin, das es sich dabei um den Vampirgeist handeln musste, der bei unserem letzten Besuch aus seinem Gefängnis befreit wurde und anscheinend immer noch sein Unwesen in Kerkuhn trieb. Aber dieser Geist sollte nicht das einzige Problem bleiben, aber dazu später mehr. Falls ich es vergessen haben zu erwähnen. Nach all den Ereignissen tauchte auch endlich Robert auf und mit ihm unser alter Freund Kofi vom Fels. Ich wechselte nur ein paar Wort mit ihnen, denn mein Abend war gelaufen, und nach ein paar Bechern Gerstensaft begab ich mich zur Ruhe. Doch nach ein paar Stunden Schlaf und einem ausgiebigen Morgenmahl, kehrten auch meine Lebensgeister zurück. Der Tag verlief ruhig und ich nutze ihn für einige Gespräche. Aber dies sollte die Ruhe vor dem Sturm sein. Denn am späten Nachmittag kam einer der Reisenden in die Taverne und meinte er hätte eine seltsame Spalte nur wenige Schritt außerhalb des Gutshofes entdeckt. Und nachdem Chaled diese begutachtet hatte, war klar das es kein ruhiger Jahreswechsel werden sollte, denn er fand heraus das es sich um eine Dämonenspalte handeln musste. Und das sollte nicht alles bleiben! Denn kurz nach Einbruch der Nacht wurde der Nächste mit Bisswunden am Hals und leergesaugt gefunden. Und dann tauchten auch noch seltsame, stinkende Kreaturen auf, die ich am besten als Rattenwesen beschreiben würde. Sie trieben sich auf dem Hof herum und es gelang uns zwei von ihnen gefangen zusetzten. Leider war es unmöglich mit ihnen zu sprechen, aber zum Glück war Bascha in der Lage ihre seltsamen Pieplaute zu verstehen. Es schien das ihre unterirdischen Höhlen überflutet wurden, und sie diese verlassen mussten. Erst später stellte sich heraus das es sich bei diesen Beiden anscheinend nur um Späher gehandelt hatte, den diese Wesen sollten uns noch einige Probleme bereiten. Und ich sollte der Erste sein, der dies zu spüren bekam. Da ich annahm wir wären innerhalb der Taverne sicher, ging ich ohne größer darüber nachzudenken zum Apport, als auf einmal einer dieser Stinker vor mir stand und mich mit seinen Klauen verletzte. Aber zum Glück war die Wunde nicht all zu tief und schnell versorgt. Von nun an hieß es immer mindestens zu zweit zu gehen, wenn man den Schankraum verließ, auch mit Gedanken an den Vampirgeist der immer noch nicht entlarvt war. Leider deutete, nach einigen Nachforschungen und Grübeleien, alles darauf hin, das dieser Geist Besitz von Chaled ergriffen hatte. Einzigst, das hatten unsere Weisen herausgefunden, das der Geist die Möglichkeit hatte von einen Körper in einen anderen zu wechseln, stellte ein Problem dar. Doch dafür hatte Basurde eine Essenz, die dies verhindern sollte. Am nächsten Tag machten wir uns ans Werk, diesen Geist entgültig zu vernichten. Aber es stellte sich heraus, das dies Schwieriger war als angenommen. Denn als wir Chaled überwältigt hatten, war der Geist nicht mehr in ihm. Nun begann die Suche von Neuem, aber der Kreis der Verdächtigen war eingeschränkt und schon kurze Zeit später war klar, das der Vampirgeist in Graf Korvin geflüchtet war. Nachdem dann Fin den Grafen ins Reich der Träume geschickt hatte, standen wir vor dem nächsten Problem. Wie sollten der Geist vernichtet werden? Zwar hörte sich der Vorschlag, man müsse dem Besessenen den Kopf abschlagen nicht schlecht an, aber Einige hatten dann doch was dagegen dem Grafen der Alten Mark die Rübe abzuhauen. So entschloss man sich, den Grafen vorerst verschnürt in seiner Kammer unterzubringen und nach einer anderen Möglichkeit zu suchen. Aber wieder einmal zeigte sich, das wenn man etwas nicht selber macht, alles daneben geht. Schon kurze Zeit später erschien Corda mit der Neuigkeit das die beiden Wachen, die den Besessenen bewachen sollten, tot waren und der Graf verschwunden sei.

Jetzt war guter Rat teuer, aber zum Glück hatte Fei, ein magiekundiger Elf der in Begleitung von Tirras nach Kerkuhn gekommen war, einen magischen Spruch auf Lager, der es möglich machte, die Richtung und ungefähre Entfernung einer Person festzustellen. Dafür benötigte er nur einen persönlichen Gegenstand! Da wir dem Grafen alles abgenommen hatten, war dies kein Problem und schon kurze Zeit später machte sich ein Jagdtrupp auf den Weg den Flüchtigen zu fangen. Da Basurde ihn ebenfalls mit seinem magischen Pulver behandelt hatte, war klar das der Geist immer noch im Grafen gefangen war. Jedoch mussten wir ihn bis Sonnenaufgang finden, da dann die Wirkung des Mittels endete. Wir kamen bis zur Waldrandgrenze, als Fei meinte der Abstand zum Ziel würde immer größer. Es schien als würde der Geist den Grafen wie einen Wahnsinnigen durch das Unterholz treiben. Da auch schon die Nacht eingebrochen war und so die Suche noch schwieriger würde, entschlossen wir uns, zum Gutshof zurückzukehren und vielleicht am nächsten Morgen anhand der Spuren zu versuchen den Grafen zu finden. Wir waren nur noch wenige Schritte von der Taverne entfernt, als es geschah. Wie aus dem Nichts erschien ein Dämon und stürzte sich auf Finley. Zwar konnten wir den Unhold schnell zur Strecke bringen, doch kurz bevor er sein unheiliges Leben aushauchte, wirkte er einen Zauber auf Fin, dessen Blut daraufhin auf unnatürliche Art zu kochen begann. Wir brachten ihn sofort in die Taverne und ich versuchte irgendetwas dagegen zu tun, aber hier war ich mit meinen Fähigkeiten überfordert. Was dann geschah war absurd, denn während ich versuchte das Leben meines Vetters zu retten, standen die Fuchtler daneben und fingen an wilde Diskussionen zu führen. Ich wähnte unseren Chef schon in Birrgaden als auf einmal Fei vortrat. Er schaute sich das Ganze kurz an, trat zu Finley, sprach eine magische Formel und sofort begann seine Temperatur zu sinken. Meine Erleichterung und Freude kann ich hier nicht beschreiben, als Fin vom Fieberwahn befreit erst mal nach einem Schluck Fion verlangte. Sein Zustand verbesserte sich sichtbar von Minute zu Minute, und schon bald hörte man wieder sein kräftiges Lachen durch die Taverne hallen. Aber dieses Fröhlichkeit war verfrüht. Ich verbrachte den weiteren Abend zusammen mit Robert, der mich etwas in die Kunst der Lederarbeiten einführte. Als ich gerade dabei war mir einen neuen Gerstensaft zu holen, brach das Inferno los. Urplötzlich öffnete sich mitten in der Taverne ein riesiges Loch und eine Vielzahl von Rattenwesen standen plötzlich im Raum. Leider lag mein Schwert am anderen Ende der Gaststube, so entschloss ich mich erst mal die Schankmaid in die Küche in Sicherheit zu bringen. Und diese Entscheidung war richtig, denn die Ahnen gaben mir ein Zeichen. In der Küche lag ein herrenloses Schwert und so konnte ich gegen diese Biester vorgehen. Ich war gerade dabei in den Angriff zu gehen, als auf einmal Corda neben mir stand und meinte er müsse nur seine Waffe aus dem Kochraum holen um mich zu unterstützen. Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als ich ihm sagen musste das seine Waffe schon hier wäre, denn es war Cordas Schwert das ich gefunden hatte. Mit vereinten Kräften gelang es uns die Rattenwesen zurückzuschlagen, aber für einen teueren Preis. So waren einige, obwohl sie nur einen Kratzer hatten, mit Keuchhusten infiziert und noch schlimmer hatte es Basche erwischt. Und hier hat mich Basurde überrascht. Denn als er merkte das Bascha verbluten würde, sprach er einen Versteinerungszauber auf sie. Zumal ein weiteres Problem war, das im Gegensatz zu unserem letzten Besuch vor drei Monden, kaum Heiler anwesend waren. So blieben nur Gillara, Bascha und ich, die sich in der Lage sahen Wunden zu behandeln. Und die kleine Fee war außer Gefecht gesetzt. Aber Gillara war nicht nur in der Lage zu heilen, sondern wie Du, auch des Tränkebrauens mächtig. Und da wir dank Basurdes Zauber Zeit hatten, machte sie sich daran, einige Tränke die wir benötigten zu brauen. So gelang es uns Bascha ins Leben zurück zu bringen und die Krankheiten der übrigen Verletzten zu heilen. Als ich am nächsten Morgen einen Blick aus dem Fenster meiner Kammer warf, war klar das sich eine weitere Suche nach dem Grafen erledigt hatte, denn über Nacht hatte sich ein weißer Teppich über die Alte Mark gelegt und so sämtliche Spuren ausgelöscht. So entschloss ich mich erst mal ein gutes Morgenmahl zu bereiten. Vor allem da ich mich über Tage sicher fühlte, denn mehr und mehr fiel mir auf, das die Probleme erst bei Einbruch der Nacht begannen. Und auch dieser Tag verlief ruhig. Erst kurz vor Einbruch der Nacht geschah dann wieder etwas. Die Tür der Taverne ging auf und ein ziemlich gerupfter Kofi vom Fels trat ein. Sofort war er von Fuchtlern umringt, die aber nur feststellen konnten, das der Vampirgeist nicht mehr im Grafen war. Somit war auch dieses Kapitel beendet. Denn Tag besser zu nutzen vermochte Gillara. Sie braute etliche Tränke, weil wir befürchteten das die Rattenwesen erneut versuchen würden in die Taverne einzudringen. Und leider sollten wir Recht behalten. Wieder entbrach ein heftiger Kampf, und es schien das diese Geschöpfe von Mal zu Mal schlauer vorgehen würden. Dennoch, auch dies Mal konnten wir sie zurückschlagen. Aber erneut waren schwer Verletzte zu beklagen. Besonders übel hatte es Corda ereilt und auch Fin zierte eine schwere Wunde über der Brust. Doch da zeigte Graf Korvin auf einmal ungeahnte Fähigkeiten, den auch er kannte die Kunst des Heilens und meinte er würde Fin versorgeben. Ich war froh darüber, denn so konnte ich mich um Corda kümmern. Auch ihn hatten Basurde erst einmal versteinert, so das wir Heiler in Ruhe unsere Vorbereitungen treffen konnten. Und gemeinsam schafften wir es ihn wieder zusammen zu flicken. Doch kaum hatten wir ihn geheilt, geschah es. Finley fing auf einmal an, wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft zu japsen und schnell war klar das Lähmungen seinen Körper durchzuckten. Diese verdammten Rattenwesen übertrugen anscheinend auch diese Krankheit. Nun war Eile angesagt, denn Fin bekam schon langsam einen ungesunden blauen Farbton. Und während Bascha anfing ihren Zauber zu wirken, blies ich den Inhalt meiner Lungen in Finleys um ihn am Leben zu halten. Als er dann mit einem mächtigen Husten das Atmen anfing, war klar das der Spruch gewirkt hatte und Fin noch einige Zeit unter uns weilen würde. Nach all den Anstrengungen hatte ich mir etwas Erholung verdient. So entschloss ich mich, einmal die Massagekünste Avets auszuprobieren. Und ich kann nur sagen, diejenigen die beim letzten Mal nicht bei ihr waren, haben etwas verpasst. Des weiteren gab es noch einen Grund zum feiern, den Corda wurde zum neuen Gutsverwalter Kerkuhns ernannt. So saßen wir bis tief in die Nacht zusammen und begossen sein neues Amt. Als ich nach dem Aufstehen in den Schankraum kam, machte ein Gerücht die Runde, das schon bald traurige Wahrheit wurde; der Herzog Tirrannonns war tot. Die genauen Gründe möchte ich nicht in diesem Brief schreiben, aber lass mich soviel sagen, es war kein natürlicher Tod. Und leider deuten einige Anzeichen darauf hin, das die Händlergilde in Emer die Hände mit im Spiel hatte. Aus diesem Grund trat auch der Hohe Rat zusammen und stell Dir vor, sogar unser Cheffe durfte an diesem Schranzenpalaver teilnehmen, da er als einziger Repräsentant der Hohenlande anwesend war. Doch so hatte ich endlich auch mal die Gelegenheit ein paar Worte mit Robert Leif Morten zu wechseln. Er war zwar Gastgeber, aber auf Grund seines Rituals nur selten zu sehen. Und auch die schranzige Baroness war da. So berieten sie einige Stunden und die Neuigkeiten die Finley davon mitbrachte waren nicht all zu gut. So hatte der neue Herzog, im übrigen Graham Wallace, eine ca. 150 Mann starke Truppe nach Emer entsandt. Nun war klar das ein ausgiebiges Fest am heutigen Abend gestorben war, denn wir mussten am nächsten Morgen früh aufbrechen. Und noch ein weiteres Problem galt es noch zu lösen. So hatte Chaled die letzten Tage damit verbracht ein Ritual zur Vernichtung der Dämonenspalte vorzubereiten. Und am Abend war es dann soweit. So zogen alle Kämpen aus um das Ritual zu schützen, das Chaled mit Hilfe von Svalbard, Basurde und Avet durchführte. Kaum hatte es begonnen erschien ein Dämon im Inneren des Schutzkreises, wurde aber durch die göttlichen Kräfte im Zaum gehalten. Jedoch versuchte er die Außenstehenden zu beeinflussen, den sollte jemand in den Ritualkreis treten, so würde dieser zerstört. So waren wir mehr damit beschäftigt zu verhindern das irgendein Beeinflusster in den Kreis trat, als das Ritual zu schützen. Aber zum Glück versuchte dies niemand. Die Finger waren mir schon klamm, als sich endlich die Spalte schloss. Doch dadurch brach der Schutzkreis zusammen und der Dämon war frei. Sofort eröffnete Fin das Feuer auf diese Kreatur und dies war das Zeichen für den Rest anzugreifen. Zwar schluckte der Dämon etliche Schläge, aber auch das konnte ihn nicht retten und bald lag er tot danieder. Wieder gab es Verletzte, darunter leider auch Robert. Aber als ich mir seine Wunde betrachtet, war mir sofort klar das diese nicht von dem Dämonen stammen konnte. Es war eindeutig eine schwere Zweihandwaffe. Du kannst Dir denken was kommt, Finley hatte im Kampfgetümmel unserem Vetter einen schönen Scheitel gezogen. Aber die Wunde war schnell versorgt und wir begaben uns zurück in die warme Taverne. Auf dem Rückweg meinte Chaled, das er gespürt habe, das noch weitere Dämonen durch die Spalte gekommen waren und sich wahrscheinlich in der Umgebung befanden. Doch das war mir egal, darum sollten sich Andere kümmern. Und so feierten wir die Vernichtung des Dämonen und die Jahreswende in vollen Zügen. Zwar gab es noch ein Problem bei Robert Leif Mortens Ritual, aber da Fin und ich noch die Fragen, was in und mit Emer passieren würde, vor Augen hatten, interessierte uns dies nur wenig. So war leider der schöne Abend viel zu bald zu Ende. Schon früh am nächsten Morgen beluden wir unser treues Packpferd und machten uns auf den Weg zurück nach Emer, ungewiss was auf uns warten würde.

Das waren also unsere Abenteuer zur Jahreswende. Ich hoffe das Du und der Rest des Clans ein weitaus ruhigeres Neujahrsfest feiern konnten. Zwar ist dieser Brief nun länger geworden als ich wollte, aber zu dieser Jahreszeit ist es eine willkommene Abwechslung zu den alltäglichen Aufgaben hier in Emer.

Ich hoffe wir sehen uns alle bald bei bester Gesundheit wieder.

Greetings Roddy



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