Aus den Tagebüchern des Roddy McQuay

Kerkuhn im frühen Herbst des Jahres 202 nGFB

Es ist nun etwas mehr als zwei Monde her, seit Finley und ich nach Emer gekommen waren. Bis heute weiß ich nicht ob ich es nun als Belohnung oder als Strafe sehen soll. Vor allem nachdem je ein Mordversuch an Fin und mir gescheitert waren, hat sich der Eindruck nicht verbessert. Zwar sind schon einige Besserungen in diesem Drecksnest zu sehen, aber es ist noch viel zu tun. Doch dann erschien ein Lichtstrahl im Dunkel der Nacht. Wie ich erfuhr, waren einige meiner Vettern auf dem Wege nach Kerkuhn. Und so beluden auch Fin und ich unser Packpferd und machten uns auf die Reise gen [...]

[...] die Wiedersehensfreude groß. So hatten Murty, Gary, Ian, Rian und auch Königin Nereida den Weg nach Kerkuhn gefunden. Schnell machte der Fion die Runde und die fröhlichen Lieder der McQuays klangen über den Gutshof. Und auch eine McQuay aus den Hohenlanden hatte sich hier eingefunden. Ihr Name war Avet und sie betrieb einen Massagesalon im "Versteinerten Wirt". Und ich bin immer noch der Meinung das Finley ein Auge auf sie geworfen hatte. Wie sonst konnte man sich erklären, das er auf einmal so spendabel war und jedem des Clans der wollte, eine Massage bezahlte. Und da noch viele alte Bekannte und natürlich auch Vetter Robert anwesend waren, wurde erst mal kräftig gefeiert. Leider kann ich mich an den späteren Abend nicht mehr erinnern, da [...]

[...] sah auch der Rest der Verbannten nicht allzu gut aus. Vor allem mein Kopf schien kurz vor dem Zereisen zu sein. Und der Tag sollte nicht besser werden. So hatten über Nacht Werwesen versucht ins Lager einzubrechen, konnten aber von der Stadtwache zurückgeschlagen werden. So war mir klar, das das Wolfsgeheul welches ich letzte Nacht gehört hatte, doch keine Einbildung war. Daraufhin sprach Robert, der in Vertretung des abwesenden Barons das sagen hatte, eine Ausgangssperre aus. Wie er uns sagte hatte dies noch einen anderen Grund. Denn Gerüchte um einen alten Räuberschatz und einen anscheinend wiederaufgetauchten Gegenstand der Macht, sollten erst geklärt werden. Um die Stadtwache etwas zu entlasten, bat er die McQuays ihm etwas unter die Arme zu greifen. Hätten wir gewusst was das an Ärger bedeutet und wäre es nicht unser Vetter gewesen, wir hätten sicher abgelehnt. Doch von nun an waren wir Anlaufpunkt für alle Podges die das Lager verlassen wollten. Höhepunkt dieses Schauspiels war dann, als ein übereifriger Elf auf uns zukam und meinte, wir sollen UNSERER Stadtwache befehlen, das er und seine Kameraden das Lager verlassen könnten. Das war für mich zuviel! So entschloss ich mich zusammen mit Avet und Rian loszuziehen um Kräuter für Garys Tränke zu sammeln. Während wir unterwegs waren, konnten wir einige Gestallten entdecken, die anscheinend den nach Norden führenden Handelsweg überwachten. Leider war nicht mehr auszumachen, nur das die Elfengruppe anscheinend Probleme hatte, an ihnen vorbeizukommen. Nachdem wir genügend Kräuter und Pflanzen gesammelt hatten [...]

[...] tauchten in der Wachstube Steinstatuen auf. Nur gesehen hatte man diese Gesellen hier noch nie. Dies klärte sich erst auf, als man sie von ihrer Versteinerung befreit hatte. Es waren Piraten tief aus den südlichen Provinzen der Mittellande, die sich nur "La Familia" nannte. Und wie ich befürchtete sollten wir mit ihnen noch einigen Scherereien haben. Aber der Ärger sollte zuerst von einer anderen Seite kommen. Es hatte den Anschein das sich unter den Orks der Alten Mark herumgesprochen hatte, das die Baroness von Drakenmoor hier anwesend war.

Und auf Grund von der in ihrer Provinz ausgesprochenen Aufhebung der Vogelfreiheit für Orks, kamen etliche dieser Wesen um dies für sich in Anspruch zu nehmen. Doch nicht Allen schien dies zu gefallen, den so kamen auch Orks nach Kerkuhn die der Baroness ans Leder wollten. So war der Tag geprägt von unzähligen Kämpfen und zum Schluss stürzte sich der Mob auf jeden Ork, egal ob er nur gekommen war um sich der Baroness anzuschließen oder ihr nach dem Leben zu trachten. Die McQuays ließ dies kalt, so lange wir in Ruhe unserem Tagwerk nachgehen konnten. Erst am späten Nachmittag [...]

[...] kamen aus der Taverne, als wie aus dem Nichts eine schwarz verhüllte Gestalt auf Finley zutrat und ihm wortlos eine Schriftrolle überreichte. Und so schnell dieses Wesen aufgetaucht war, verschwand es wieder in der Dunkelheit. Das bedeutete Ärger! Und fürwahr, die Nachricht war nicht erfreulich. Es handelte sich um eine Aufforderung für die Benutzung der "Dungeon-Master-Card" innerhalb der nächsten Tage sechzehn Goldstücke zu zahlen, oder die Seele des Nutzers würde gepfändet. Es hatte den Anschein das meine Vettern die Karte während der Zeit der großen Flut etwas zu häufig [...]

[...] Xenon eine seltsame Metamorphose durchgemacht. Doch als ihm dann auch noch Hauer aus dem Gesicht zu wachsen begannen, wurde die Sache doch sehr merkwürdig. Und obwohl ich schon ein seltsames Gefühl hatte, so wurde Vetter Gary von richtigen Panikattacken gepeinigt. Dies hielt so lange an, bis Xenon auf einmal die Knochen aus seinem Gesicht riss. Er sagte nun sei alles in Ordnung, nur was genau geschehen war wollte er nicht sagen, auch nicht warum am Morgen ein anderer Eiself versucht hatte ihm nach dem Leben zu trachten. Danach kehrte wieder etwas Ruhe ein, [...]

[...] schon sehr spät, als ich die Taverne verließ. Zwar hörte man in der Ferne Wolfsgeheul, aber ich war mir sicher das die Stadtwache damit fertig würde. Und so bettete ich mich nieder und war im schönsten Land der Träume als mich Ian mit einem kräftigen Stoß in die Seite aus dem Schlaf riss. Er faselte irgendetwas von Angriff und Verletzten und trieb mich zur Eile an. Als ich noch Schlaftrunken aus dem Zelt trat, musste ich erst einmal mit meinem Magen kämpfen. Vor unserem Lager lag ein Fleischhaufen, den ich erst beim zweiten hinsehen als Murty identifizieren konnte. Über ihm versuchte Chaled mit aller Macht das am Leben zu erhalten, was eigentlich nicht mehr Leben konnte. Und auch der Rest des Clans war schwer verletzt. Finley, Gary, Rian und die Königen waren durch schweren Klauenwunden gezeichnet. Da man sich schon um Murty kümmerte, machte ich mich daran den Rest des Clans zusammenzuflicken. Während ich meine Vettern versorgte, kam auch Xenon an unser Lager um Hilfe zu leisten. Zwar hatte man Murty mit unzähligen Heiltränken und magischer Spruchkunst am Leben gehalten, doch noch immer stand er an der Pforte zu Birrgaden. Da hatte der Eiself einen Vorschlag! Denn er konnte dank seiner magischen Kräfte, die Seele vom Körper trennen um so den Heilungsprozess zu verbessern und wir stimmten dem zu. Nach all der Aufregung war für mich nicht mehr an Schlaf zu denken. Und während sich der Rest des Clans zur Ruhe begab um seine Wunden auszukurieren, hielten Chaled, Bascha und ein paar Andere zusammen mit mir Wache, falls die Werwolfsbrut nochmals versuchen sollte zurückzukommen. Erst als der Morgen graute, überkam mich die Müdigkeit und [...]

[...] sah ich zuerst nach Murty, dessen üble Wunden langsam heilten. Da mit ihm auch unser Koch ausgefallen war, hatte Fin für Ersatz gesorgt und Bauer Hain, einen etwas mürrischen Einheimischen, mit dieser Aufgabe betraut. Aber das Essen schmeckte und er übernahm sogar den Abwasch, wenn auch nur gegen Bezahlung. Doch leider hieß es an diesem Morgen auch Abschied nehmen. Ian, der schon seit seiner Anreise starke Schmerzen im Rücken spürte, hatte Gary und mich als Heiler vor eine unlösbare Aufgabe gestellt. So entschloss er sich nach Barad zu reisen um dort einen Medikus aufzusuchen der ihn von dieser Pein befreien sollte. Begleitet wurde er von Nereida, die Wahrscheinlich wegen der vielen Orks, die in den letzten Tagen hier aufgetaucht waren, keinen Grund sah länger in Kerkuhn zu verweilen. Schweren Herzens nahmen wir [...]

[...] war die "La Familia" in den Besitz der Schatzkarte gekommen und wollte ihn heben. Da aber immer noch die Ausgangssperre in Kraft war, mussten sie begleitet werden. So bat Robert uns mit ihm zu gehen, denn auch ihm war diese Gruppe etwas suspekt. Wir hatten uns gerade auf dem Weg gemacht, als ein Schauspiel begann, das ich mein Leben lang nicht vergessen werden. Die Familia beredete etwas, als auf einmal alle stehen blieben, ihre Grabwerkzeuge aus den Händen warfen und wie wild begannen auf ihren Chef einzureden. Nach ein paar Minuten, trat ihr Anführer, der Capitano, auf Robert zu und sagte man müsse erst die Höhe der Belohnung klären, sonst ginge es nicht weiter. Wir übrigen McQuays standen etwas abseits und betrachteten dieses Theater, das amüsanter wurde, je länger es andauerte. So stand bald die gesamte Gruppe um Robert und auf ihn einredete. Irgendwie tat er mir schon leid, doch nachdem alles geklärt war, setzten wir unseren Weg fort. Und schon bald erreichten wir eine Stelle, die auf die Beschreibung in der Karte zutraf. Die Familia begann sofort zu graben, doch leider ohne den gewünschten Erfolg. Erst nachdem wir ihnen gut zugeredet hatten es an einer anderen Stelle zu versuchen, war ihre Arbeit von Erfolg gekrönt. In einer Kiste fand man etliche Münzen und sogar eine Flasche Fion. Irgendwie überkam es mich das diese Räuber anscheinend hadatische Wurzeln haben [...]

[...] der Hohe Rat getagt und war nun doch bereit, uns das Gold zu geben. Schließlich wurde die Karte ja dazu benutzt, um einen Rückweg für die durch den misslungenen Zauber verursachten Auswirkungen ungeschehen zu machen und den Betroffenen eine Möglichkeit zu geben in unsere Zeit zurückzukehren. Mit dem Gold und den besten Wünschen [...]

[...] so kamen wir in die Katakomben, ungewiss was uns erwarten würde. Begleitet wurden wir vier McQuays von Corda und Avet. Dank der Karte die Fin der "La Familia" abgekauft hatte, waren wir über die ersten Fallen gewarnt. So kamen wir zügig vorwärts, als uns auf einmal Chaled mit seinen Weggefährten entgegenkam. Sie waren noch auf der Suchen nach dem weiteren Weg, und gemeinsam fanden wir den Hebel der diesen freimachen sollte. Doch damit befreiten wir auch einige Gargylen, zum Leben erweckten Steinstatuen, die mit normalen Waffen nicht zu bezwingen waren. Und sie hatten die Fähigkeit alles was sie berührten in Stein zu verwandeln. Und nach dem ersten Angriff dieser Kreaturen, bewahrheitete sich dies. So wurden Chaled und Avet zu Stein und es blieben nur Fin, Murty, Rian und ich, sowie Corda und einer der Begleiter Chaleds von dieser Attacke verschont. Und die Beiden sollten uns auch nicht sehr lange begleiten, denn als die Steinwesen uns erneut attackierten, waren nur noch wir vier Verbannten übrig. Mit einem sehr mulmigen Gefühl setzten wir [...]

[...] wäre ich indessen gerne in der Taverne dabei gewesen. Als immer mehr Abenteurer versteinert erschienen, wand man sich an Gary, der uns leider nicht begleiten konnte, ob er denn keine Sorge um seine Vettern hätte. Wie er später berichtete, war seine größte Sorge das der Fion ausgehen könne, den ihm war klar, das wir unsere Aufgabe vollenden würden. So war er mehr damit beschäftigt, die Anderen zu beruhigen als [...]

[...] wir schließlich vor der "Dungeon Bank" standen. Erst nach mehrmaligem Klopfen, regte sich etwas. Der Bänker war jedoch nicht in der Lage oder wollte die Tür nicht öffnen, und wies uns an den dafür vorgesehen Hebel zu finden. Wo sich dieser befand, konnte er uns leider nicht sagen. So suchten wir weiter bis wir schließlich an eine Leiter gelangten, die nach unten führte. Wieder einmal machte Murty die Vorhut und schon kurz darauf hörten wir seine Stimme aus der Tiefe. Er meinte es gäbe hier ein neues Theater und wir sollen ihm folgen. Und wirklich, kaum waren wir die Sprossen hintergeklettert, öffnete sich vor uns ein riesiger Raum an deren Ende eine mächtige Schattenspielwand hing. So nahmen wir Platz um zu sehen was für ein Schauspiel uns geboten würde. Und noch heute habe ich Murtys Worte im Ohr. Denn kaum hatte die Aufführung begonnen meinte er: "Das sieht ja aus wie die Klauen der Sichelschrecken!" Wahr bemerkt, den kaum hatte er dies ausgesprochen, fiel die Leinwand und zwei dieser Monster standen uns gegenüber. Wir brauchten erst ein, zwei Herzschläge um zu begreifen das dies kein Theater war. Wie vom Blitz getroffen sprangen wir auf und hechteten zur Leiter. Aber leider zu langsam, den Fin wurde noch von einer dieser Kreaturen an der Wade verletzt. Danach musste ich mir, während ich Finleys Wunde behandelte, seine Vorwürfe anhören, ich sei zu langsam die Leiter hinaufgestiegen. Da wir nun etwas Zeit hatten, begannen die Überlegungen wo der verfluchte Hebel sein könnte, der die Tür zur Bank öffnete. Vor allem da Murty sagte, im Theaterraum wäre kein Hebel gewesen. Nachdem Fin wieder auf dem Damm war, machten wir uns daran zu suchen. Doch was auch immer wir versuchten, die Tür öffnete sich nicht. Erst als Murty nochmals einen Blick hinunter in das Gewölbe warf, bemerkte er einen Hebel, gut versteckt in einer Ecke. Das Problem war nur das sich dort immer noch zwei Sichelschrecken befanden. Aber wir fanden eine Möglichkeit sie abzulenken und so schafften wir es mit Glück, Verstand und Gewandtheit den Griff zu betätigen und den Weg in die Bank freizumachen. So konnten wir endlich die Goldstücke abliefern und die Seele unseres Clanchiefs noch einmal vor der Pfändung bewahren. Der Rückweg war dann [...]

[...] und wir die Taverne betraten, war der Jubel groß. Nur ein paar Gesellen waren etwas angesäuert, da wir sie leider bitten mussten aus dem Dungeon zu gehen, da wir Angst hatten, wenn sie angefangen hätten an den Hebeln zu spielen, uns damit der Rückweg abgeschnitten würde. Aber nach ein paar Humpen Gerstensaft war auch dieser Ärger verflogen. Und so ließen wir den Fion und das Wasser des Lebens bis tief in die Nacht kreisen und begossen [...]

[...] brachen unser Lager ab und sagten "Farewell". Finley und ich bereiteten uns auf den Weg zurück nach Emer vor, während meine Vettern sich in Richtung Süden aufmachten, um dort den Rest der Verbannten zu treffen.



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