"Regen, schon wieder Regen" Ich glaube in diesem Land scheint niemals die Sonne. Fluchend schoben wir unseren Ochsenkarren durch den knietiefen Morast als wir schließlich das Ziel unserer Reise erreichten. Robert erwartete uns bereits und wies uns ein heimeliges Plätzchen an, an dem wir unserer Lagerstatt errichteten. Bei einem eilig zubereiteten Essen, erfuhren wir Interessantes von unserem Vetter. Er hatte mittlerweile den Dienst bei der Stadtwache quittiert, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Zudem hatten einige es einige, uns wenig wohlgesonnene, Mitglieder des hiesigen Adels dahingerafft. Unter anderem Sir Degenhardt, der uns allen in unguter Erinnerung war seit unserem letzten Besuch hier in Tirranon. Robert präsentierte uns ein kleines Büchlein aus seinem Nachlaß, dass eine Reihe von Anschuldigungen enthielt, die uns sicherlich an den Galgen gebracht hätten. Natürlich stimmte nichts davon, aber es trug trotzdem dazu bei, dass sich unser Bild von diesem ungastlichen Flecken Erde immer mehr verfestigte.

So saßen wir denn im Widerschein der Flammen unseres Lagerfeuers und unterhielten uns über dieses und jenes und leerten dabei so manches Horn. Als sich der Mond in seinem Lauf seinem Scheitelpunkt näherte, glaubte ich schon ein Horn zuviel getrunken zu haben, als sich ein mir unbekannter Mann in den Farben des Clans dem Feuer näherte. Die munteren Gespräche erstarben schlagartig, als auch die übrigen Gefährten des Neuankömmlings gewahr wurden. Nach einer kurzen Weile, in der wir uns gegenseitig mit ungläubigem Staunen musterten, trat der Geselle forsch in unseren Kreis und sprach mit leuchtenden Augen: "Endlich bin ich am Ziel. Ich danke den Ahnen, die mich endlich zu Euch geführt haben. Gestattet, dass ich mich vorstelle. Mein Name ist Ian McQuay."

In der Flut der nun losbrechenden Fragen ergriff Fin das Wort und hieß uns alle endlich still zu schweigen. Er richtet nun selbst das Wort an Ian und sprach: "Ihr wollt ein Mc Quay sein? Dann erzählt uns ein wenig mehr von Euch und Eurem Weg zu uns. Doch vor allem setzt Euch und stärkt Euch ein wenig bevor Ihr erzählt:"

Nachdem sich Ian gestärkt hatte und mit einem Horn voll Wein versorgt war begann er zu erzählen:

"Ich bin jüngster Sohn einer Bauernfamilie, die in der Nähe von Crydee ihren Hof hat. Als Jugendlicher habe ich bei meinem Vater im Schrank einen Kilt gefunden. Da ich aus Geschichten meiner Mutter von den Hadati gehört hatte, fragte ich meinen Vater, ob unsere Vorfahren Hadati waren. Als Antwort bekam ich einen schallende Ohrfeige und das Verbot, nie wieder in den Sachen meines Vaters zu wühlen bzw. die Hadati oder McQuay zu erwähnen. Seit diesem Zeitpunkt wurde ich von meinem Vater und meinen Geschwistern wie der letzte Dreck behandelt. Nur meine Mutter erzählte mir ab und zu etwas über die Geschichte und das wir eigentlich McQuays sind, aber unser Vater sich vom Clan abgewandt hat. Das war noch vor der Hochzeit meiner Eltern und sie weiß auch nicht warum. Einmal ließ mein Vater mir gegenüber wieder eine abfällige Bemerkung über die McQuays fallen."

Es war übrigens die Geschichte von unseren beiden Jüngsten Vettern, die unsdazu brachte Crydee etwas übereilt zu verlassen.

"Sein Kommentar: "Das sind die edlen McQuay. Rumhuren können sie!" Ich glaubte ihm natürlich kein Wort. Kurz darauf starb meine Mutter und da ich nun überhaupt keinen mehr zu Hause hatte, der mein mittlerweile sehr ausgeprägtes Interesse an den McQuays und natürlich auch an meiner eigenen Verbindung zu ihnen, nahm ich den Kilt und verschwand. Ich fühlte mich als McQuay und war stolz auf das, was meine Mutter mir erzählte. Mein einziger Anhaltspunkt war Crydee . Also zog ich dorthin, um die Lügen, die mein Vater verbreitet hatte für mich zu widerlegen. In Crydee angekommen erfuhr ich, dass es wohl doch die Wahrheit war, aber das Fin sich ehrenvoll für seine Brüder eingesetzt hat und mit ihnen verbannt worden ist. Damit hatte ich überhaupt keinen Anhaltspunkt mehr und verdingte mich in der Stadt mit Tagejobs, kleinen Diebereien, der ein oder andere Tag Kerker sprang auch dabei heraus und verbrachte die Abende in dunklen Kaschemmen. Eines Tages traf ich einen Wanderer, der mir heldenhafte Geschichten von den McQuays in Aredroc kundtat. Da war sie. Meine Chance, die McQuays zu finden. So brach ich auf nach Aredroc, von dort nach Trawonien und weiter nach Tirnanon. Und nun stehe ich am Ziel meiner Reise."

Beeindruckt schwiegen wir, ob des Mutes des neben uns sitzenden Recken, sich freiwillig von der Heimat loszusagen und nur dem Ruf des Clans und der Ahnen folgend alleine durch die Lande zu ziehen. Was alle dachten sprach Finley dann auch aus:

"Fürwahr, Ihr müsst ein McQuay sein. Wer solcherlei Strapazen auf sich nimmt, um seine Zugehörigkeit zum Clan und insbesondere zum Kreise der verbannten Gefährten zu erlangen, dem muß die Möglichkeit gegeben werden diese Chance auch wahrzunehmen. So lasst uns denn de Vorbereitungen treffen, um das Aufnahmeritual für Ian durchführen zu können."

Was zu diesem Zeitpunkt niemand ahnen konnte war, das uns das Schicksal wieder einmal Aufgaben bereithalten sollte, die es für`s erste verhindern sollten unser Aufnahmeritual durchführen zu können. Doch auch so sollte Ian in den folgenden Tagen und Nächten genug Möglichkeiten finden, sich als Mc Quay und würdiges Mitglied unserer Gruppe zu erweisen.

Doch davon später mehr. Zunächst statteten wir auch der Taverne unseren Willkommensbesuch ab. Aber wie bei unserem letzten Besuch verdingten sich nur wenige Gäste in den Kavernen. Dies hielt uns nicht davon ab, unseren Spaß zu haben und Met und Gerstensaft reichlich zuzusprechen. Bald hallten wieder vertraute Gesänge durch den Schankraum. Kenny konnte es wieder einmal nicht lassen und ließ seinen Charme bei den durchaus schmucken Schankmaiden aufblitzen. Kurzum, es war wie immer. Ian fügte sich sogleich nahtlos ein und sein loses Mundwerk und sein gesegneter Durst waren ein weiterer Beweis für seine Wurzeln im Clan. Später am Abend sprach mich ein dunkel gewandeter Mann an, der wie sich später herausstellen sollte, ein hoher Kommissar aus dem fernen Lande Jarl war. Er sagte, er hätte von meinen Kochkünsten gehört und wolle nun fragen, ob ich in der Lage wäre am morgigen Tag sein Hochzeitsessen auszurichten.

Stellt Euch vor Meister Zacharias, er fragte MICH, ob ich ein ESSEN ausrichten könne. Würdet Ihr einen Krieger frage, ob er kämpfen könne. Begeistert nahm ich sein Angebot an und machte mich sogleich daran die Speisenfolge auszuarbeiten. Heissa, wie mir da das Herz im Leibe lachte. Endlich wieder richtig kochen, so wie früher. Auch Küche und Weinkeller des Wirts, der zugleich der Vater der Braut war unterzog ich sogleich einer Musterung und erhielt einen leichten Dämpfer in meiner überschwänglichen Freude. Hier hatte seit menschengedenken niemand mehr gewirkt, der die Bezeichnung Koch auch nur im entferntesten verdient hätte. Aber mit ein paar Dingen aus meiner Lagerküche ließ sich das alles wieder in einen brauchbaren Zustand versetzen. So begab ich mich mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen zur Ruhe und träumte von längst vergangenen Zeiten.

Am nächsten morgen bereitete ich in aller Eile für die Gefährten das Frühstück zu und zog dann mit Kenny und dem Ochsenkarren los, um auf dem im Nachbardorf stattfindenden Wochenmarkt alles Nötige einzukaufen. Zu meinem Erstaunen bot der Markt eine erquickliche Auswahl an Speisen und Getränken feil, so dass sich mein Speiseplan ohne größere Schwierigkeiten in die Tat umsetzen ließ. Nach unserer Rückkehr begann ich mich in der Taverne einzurichten und die Schankmaiden durch das Geviert zu scheuchen, damit alles auf`s trefflichste für das Ehrenmal gerichtet sein würde. Die jungen Damen hatten Glück in Ihrer Tolpatschigkeit; einem Küchenjungen hätte ich früher bei einem solchen Arbeitseinsatz schon längst die Ohren langgezogen, aber ich wollte nicht jammern. Währenddessen trugen sich aber auch im Lager seltsame Dinge zu, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Finley und Thaogh hatten sich wie immer ein wenig im Lager umgetan, um in Erfahrung zu bringen, was es denn Neues in der Provinz gäbe. Dabei erfuhren Sie so manches, was sich in naher Zukunft als bedrohliche Situation für den Clan entwickeln sollte. Zum einen war die Gefahr durch die Orkkreise, die wir eigentlich als erledigt wähnten, bei weitem noch nicht gebannt. Auch hörten wir Gerüchte von einem Dämonenjäger, der auf der Suche nach dem Dämon war, der die Orks beherrschte. Geschichten über magische Amulette, die Ihren Träger in einen dämonischen Bann zögen, über Vieraugen und anderes Dämonenpack ließen ganz weit am Horizont dunkle Wolken entstehen.

Dies alles konnte mich aber in meiner Küche nicht von meiner Freude abbringen. Mit von der Hitze des Herdfeuers gerötetem Gesicht bereitete ich ein Mahl zu, von dem ich hoffte, dass dass Brautpaar sich noch in fernen Tagen daran erinnern möge. Die Last der Wanderschaft war mit einem Mal von mir abgefallen und ich fühlte mich wieder als der junge und aufstrebende Koch der ich vor 10 Jahren gewesen bin, als ich aus dem Frankenlande kommend meinen Dienst beim Fürsten von Carse antrat.

Und dann war es soweit. Der erste Gang wurde aufgetragen, der Wein war bereitet und wohl temperiert und ich harrte des Richterspruchs der Hochzeitsgesellschaft. 2 Stundengläser später war ich, körperlich sichtlich ermattet, aber im Geiste und im Herzen um viele Jahre verjüngt, bei der Nachspeise angelangt. Ich beschl0ß nun, da sich das Mahl dem Ende zuneigte mich zur Gesellschaft zu begeben und dem Brautpaar meine Aufwartung zu machen. Ein früheres Erscheinen wäre für einen einfachen Koch nicht ziemlich gewesen. Ich brachte zu diesem Behufe den Krafttrunk der McQuay zur Verköstigung. Roter Wein aus dem südlichen Gefilden Hispaniens, ein gärender Wein der Franken und eine Handvoll Südfrüchte. Dieser Trunk öließ für gewöhnlich sogar Finley umeinander hüpfen wie ein junges Reh und nicht als alten Bock umherschleichen wie sonst. Ich war mir sicher dass er dem jungen Paar zu einer ereignisreichen Nacht verhelfen würde.

Kaum betrat ich das Gewölbe wurde ich mit Lobpreisungen überschüttet und genötigt neben dem Brautpaar Platz zu nehmen. Ein ebenfalls anwesender Eiself bot mir eine Stelle als Leibkoch seines Fürsten an und der Wirt ein Drittel der Taverne. Aber es in mir gab es keinen Zweifel, noch nicht einmal den Hauch eines solchen, meinen Gefährten treu zu bleiben. Lieber bis ans Ende meiner Tage mit Ihnen am Lagerfeuer gemeinsam unser "karges" Dasein fristen, als in Saus und Braus zu leben und den Clan zu verraten. So verließ ich denn auch bald den erlauchten Kreis um dahin zurückzukehren wo ich hingehörte nämlich in den trauten Kreis der Gefährten.

Diese traf ich dann auch in einen hitzigen Disput verstrickt. Thaogh und Finley berichteten von einem magischen Amulett, von dessen Existenz wir bereits ein paar Gerüchte aufgeschnappt hatten. Dieses Amulett war nach Meinung der zahlreichen Weisen, die an diesem Orte weilten das Objekt der Begierde für den Dämon, der auch die Orkkreise erschaffen hatte. Auch der Besitzer des Amuletts war mittlerweile bekannt, es war der Dämonenjäger von dem Fin und Thaogh ebenfalls kurz nach unserer Ankunft in Tirranon berichtet hatten. Der Streit ging nun darum, ob wir den Dämonenjäger suchen sollten, um dem ganzen Spuk ein Ende setzen zu können. Allein die Tücke dieses Plans bestand darin, dass niemand wusste, wer denn nun dieser Dämonenjäger sei, was die Suche natürlich erheblich erschweren würde. Mitten in der hitzigen Diskussion traf uns ein nahezu unerwarteter Angriff der Orks, wie wir sie in dieser Gemarkung schon so oft erlebt hatten. Doch mit geballter Kraft schlugen wir hart und unerbittlich zu, wobei sich Ian auch im Kampf als würdiger Mc Quay erwies und so war es, das schließlich keines der Grüngesichter das Licht der Sonne jemals wieder erblicken sollte. Doch ließ uns das Verhalten der Orks im Kampf ein wenig stutzig werden. Sie schienen gar nicht richtig gewillt gewesen zu sein sich mit uns im Kampfe zu messen, vielmehr schienen sie etwas zu suchen und es blieb Meister Thaogh überlassen uns Einfaltspinsel auf das Offensichtliche hinzustoßen, nämlich das magische Amulett, der auch für die Orks der Schlüssel zur Freiheit war.

Um unseren Hirnen noch ein wenig mehr Aktivität zu entlocken, beschlossen wir nach einem deftigen Abendmahl wieder in die Taverne zu gehen. Dor juckte mich der Pelz und ich begann einen Streit mit Ian vom Zaune zu brechen, um zu sehen, ob er sich dem Credo der vollkommenen Sittenaskese schön geöffnet hätte. Und siehe da, ohne große Umschweife nahm mich der Recke beim Wort und bat zum Tanze, so dass wir uns kurz darauf wild balgend diurch die Räume der Taverne wälzten. Versunken in unser Kräftemessen vergassen wir unsere Umgebung und wurden auch nicht der tödlichen Gefahr gewahr, die sich uns unaufhaltsam näherte. Als wir dann das Vierauge bemerkten, war es dann auch schon zu spät. Ich hörte noch einmal das schreckliche Knacken, dass für dies Dämonen so typisch ist und dann bohrte sich einem glühenden Stahl gleich sein verhornter Greifer in meine Seite. Das letzte was ich wahrnahm, bevor mich eine allen Schmerz auslöschende gnädige Ohnmacht mit tiefer und gnädiger Dunkelheit umfing in Ihrem Schoß umfing, war Ian, der ebenfalls blutend auf die Erde niedersank.

Mein nächster klarer Gedanke war wieder mit unsäglichen Schmerzen erfüllt. Eine Heilerin bemühte sich nach Kräften, meinen Lebenssaft dort zu halten, wo er hingehört, nämlich in den Höhlungen meines Leibes. Zwar konnte Sie sich nicht mit Euren oder Gerrys Fähigkeiten messen, doch Ihre kundigen Hände schlossen meine Wunden und Ihr Heiltrank - der übrigens von widerlichem Geschmack war- tat sein übriges den feigen Angriff dieses wiederwärtigen Dämons vollends in Vergessenheit treten zu lassen. Auch Ian schien sich in ähnlich guter Behandlung zu befinden, denn er war schon wieder in der Lage mir Frechheiten bezüglich meiner Schlagkraft im Faustkampf an den Kopf zu werfen.

Aber lassen wir dieses banale Thema ruhen, hatten sich doch in der kurzen Zeit unserer geistigen Abwesenheit schicksalsschwere Dinge ereignet, von denen wir erfuhren als wir frisch zusammengeflickt im Lager der Gefährten eintrafen. Freudestrahlend wollten wir von unserer Genesung berichten, doch wir hielten inne als wir in eine Runde betretener Gesichter schauten. Thaogh brach als erster das Schweigen und füllte unser lückenhaftes Gedächtnis.

Nachdem das Vierauge uns niedergestreckt hatte, verließ es die Taverne, verfolgt von seinem Herrn derm Dämonenjäger, der versuchte den Unhold in seinem Bann zu halten und das Schlimmste zu verhindern.. Doch kaum der Enge der Taverne entronnen brach der Dämon den Bann, wandte sich gegen seinen früheren Herrn und schickte ihn mit einigen Hieben seiner fürchterlichen Greifwerkzeuge zu seinen Ahnen. Einigen anderen Recken unter Führung von Finley gelang es schließlich, das Monster zu stellen und es mit vereinten Kräften in die Dunkle Hölle zu schicken aus der es hervorgekrochen war. Doch O Graus, bevor es seine unterirdische Existenz endgültig aushauchte gelang es ihm Vetter Fin, der wie immer in vorderster Reihe gekämpft hatte zwei schwere Wunden beizubringen, so dass er blutüberströmt zusammenbrach. Doch zu seinem und unserem Glück waren auch hier kundige Heiler zugegen, die sich sogleich daran machten in einem Nebenraum der Taverne seine Wunden zu versorgen. Die sterblichen Überreste des Dämonenjägers wurden ebenfalls in diesen Raum in der Taverne gebracht, bis man beraten hatte, was weiter geschehen solle.

Dort bemerkte Finley -der Unglückselige-, als er aus seiner heilenden Ohnmacht erwachte das der Dämonenjäger das vielgesuchte Amulett bei sich trug. Es war eine silberne Brosche mit einem schwarzen Stein, der die Aura des Bösen in sich trug.. Und Oh Ach und Weh, Finley konnte der Verlockung nicht widerstehen und nahm das vermaledeite Schmuckstück an sich. Von Stund an veränderte er sich immer mehr und nicht zu seinem und unserem Vorteil, wie Ihr Euch sicher denken könnt.

Finley verriet zunächst nichts von seinem Fund und begab sich mit Thaogh zur Beratung was weiter geschehen solle. Dort waren auch die anwesenden Magier versammelt, um auf magischem Wege nach dem Amulett zu suchen. So war denn auch kurz darauf Finley als neuer Besitzer des Amuletts ausgemacht. Um die weitere Diskussion ein wenig, wie soll ich es sagen, neutraler, d.h. ohne den Einfluß des Amuletts führen zu können, schickte Meister Thaogh, der wie ich an dieser Stelle bemerken möchte nicht nur ein Meister der Verbaldiplomatie ist, sondern sich auch rustikalerer Verhandlungsmethoden zu beidienen weiß, des öfteren Finley mit gezielten Fausthieben ins Reich der Träume.

Zunächst lautete der Beschluß Fin das Amulett wegzunehmen um den Bann zubrechen, schließlich kam man aber überein, das wenn überhaupt jemand den Bann des Amuletts ertragen können, dann Finley Mc Quay. Fürwahr eine zweifelhafte Ehre für den Führer der Mc Quay`s.

So standen wir also betreten um die Flammen herum und Ratlosigkeit machte sich in unseren Reihen breit. Da erschien Finley, oder vielmehr etwas was aussah und auch so roch wie unserer geliebter Clanchef. Mit finsterer Mine blickte er durch uns hindurch. Er schien uns überhaupt nicht wahrzunehmen, sein umwölkter Blick schweifte ruhelos in die Ferne. Er sprach kaum und war verschlossen und mürrisch., Fast wie ein wildes Tier, dass man in einen Käfig gesperrt hatte. Er verließ auch bald den Kreis der Gefährten wieder um seinen eigenen Geschäften nachzugehen. Wir blickten ratlos umher und machten uns große Sorgen. Im Gegensatz zu Gerry´s Heilung bei unserem letzten Besuch in Tirranon schien es uns sogar, dass selbst der Beistand unserer Ahnen hier nicht weiterhelfen würde. So versuchten wir immer wider eine Lösung für all unsere Probleme zu finden. Irgndwo müsste doch der Schlüssel zu finden sein, mit dem wir die Schatztruhe öffnen könnten. Doch auch der beste Wein konnte unseren Geist nicht beflügeln als sich ein Silberstreif am Horizont eröffnete und die Kunde zu uns getragen wurde, dass ein Spion der Orks gefangen worden sei und zwar in Gestalt eines "Menschen". Wir brachen sofort auf um den Gefangenen in Augenschein zu nehmen. Es stellte sch heraus, dass er ein direkter Untertan des Dämons war,d er für die Unterdrückung der Orks und Menschen in diesem Gebiet verantwortlich zeichnete. Zwei weitere Dinge ergab die Untersuchung ebenfalls.

Zum einen würde der Dämon nur erscheinen, wenn sein Diener ihm ein entsprechendes Signal geben würde und zum anderen trug der Ork eine Flasche mit einer Mixtur mit sich, die ihn in die Lage versetzt hatte sich zeitweise in einen Menschen verwandeln zu können.

Dann kam wie aus heiterem Himmel, als ob der Kreis der Ahnen unser Flehen erhört hätte ein Windhauch der Erkenntnis über uns. Wir hatten den Schlüssel zur Schatzkiste gefunden. Auf einmal fielen alle Teile des Puzzles ineinander und alles wurde klar. Daraus einen Plan zu schmieden war wiederum nur ein kleiner Schritt. Allerdings gab es noch viel zu tun.

In der Zwischenzeit fiel es Murty zu ganz alleine eine weitere Bedrohung für das Dorf auszumerzen und so ein wenig zum Buch der Heldentaten hinzuzufügen. Er befand sich gerade auf dem Weg von der Lagerstatt zur Taverne, als ihm von dort eine grausige Gestalt entgegenkam. Gleichzeitig hörte er Schreie aus der Taverne und aus dem Eingang der Taverne stürmten bewaffnete Recken. Daraus schloß er in einem Anfall geistiger Erhellung - den Ahnen sei Dank- das die kleine Gestalt die da auf ihn zustürmte von böser Natur war. So zog er dennn blank und stellte sich heldenmutig dem Bösewicht entgegen. Kaum die Waffe zum ersten Hieb erhoben hörte er die Rufe der Meute, die aus der Taverne hervorstürmte. "Gebt acht es ist ein Dämon". Nun war Murty nicht mehr zu halten. Sein ganzer Haß entlud sich auf der teuflischen Gestalt und mit wuchtigen Hieben trieb er dem Dämon das Leben aus dem Leib, bis dieser tot darniederlag.

Doch zurück zu unseren Plänen. Zunächst musste getestet werden, ob der Trank auch umgekehrt funktionieren würde, was sich den auch bewahrheitete. Zum zweiten musste Finley das Amulett hergeben- was er nur tun würde, wenn wir wir ihn vorher getötet hätten- oder aber wir würden ein Duplikat erschaffen, das den Orkspion und den Dämon so lange täuschen würde, dass wir die Gelegenheit erhielten ihn zu töten.

Basode, ein mächtiger Magus, der seit einiger Zeit in Tirranon weilte versprach sich des Problems anzunehmen und ein soclhes Duplikat zu erschaffen, womit auch Finley schließlich einverstanden war. Als wir unsere Beratungen abgeschlossen hatten sah unser Plan wie folgt aus:

- 5 Männer der Mc Quay`s würden sich wohl bewaffnet vor dem Dorf verstecken und zwar ausgestattet mit dem Verwandlungstrank des Orks
- Dem Orkspion würde die Flucht ermöglicht werden, damit er den Dämon rufen könne
- Dem Orkspion musste die Gelegenheit gegeben werden das Amulett an sich zu nehmen
- Wenn der Spion auf dem Feld vor dem Dorf den Spion rufen würde, um das Amulett zu übergeben, dann sollten die zu Orks verwandelten Mc Quay sich unerkannt dem Dämon nähern und in dann zur Strecke bringen und zwar mit Hilfe von Finley dem "Dämonenjäger", der wie wir mittlerweile wussten mit normalen Waffen nicht mehr verwundet werden konnte und der sogar Magie wirken konnte.

Stellt Euch vor Zacharias, Finley ein Fuchtler. Mir dreht sich jetzt noch der Magen um bei dem Gedanken. Dieses verfluchte Amulett stellte die gesamte Weltordnung der Mc Quay`s auf den Kopf.

Doch lasst mich am Rande, bevor wir zum Ende der Geschichte kommen, noch eine andere Geschichte erzählen. Wir lernten in den Wirrnissen dieses Tages noch jemand kenn, der uns ein Beispiel dafür gab, dass es in Tirranon doch noch aufrechte Männer gab, denen Ihr Land nicht egal war und die für die Ehre eintraten. Es handelt sich um einen Recken namens Karlan Eberescher, der die Nachfolge Roberts bei der Stadtwache angetreten hatte. Ein junger Kämpe, der seinen Weg bei der Stadtwache sicherlich erfolgreich bestreiten wird und auch in Zukunft ein gerne gesehener Gast am Feuer der Mc Quay`s sein wird.

Doch jetzt zum Ende der Geschichte. Niedergekauert in den Furchen des Ackers vor dem Dorf harrten wir auf die Flucht des Orks und waren gespannt ob unser Plan funktionieren würde. Und dann war es soweit. Schreie hallten durch das Dorf und kurz darauf erschien ein sichtlich gehetzter Ork am Tor der Stadt.

Wir nahmen den Trank zu uns, ein ordentlicher Schluck für jeden. Und siehe da ein kurzer aber äußerst schmerzhafter Verwandlungsprozeß machte uns tatsächlich zu Orks, wir starrten uns ungläubig an, aber nur einen kurzen Moment, da der Orkspion, den wir auf einmal völlig klar verstehen konnten auf das Feld stürmte die Brosche zum Himmel hob und den Dämon herbeirief.

Als der Gerufenen erschien hielt uns nichts mehr in der Deckung und wir stürmten auf den Dämon zu. Zur gleichen Zeit stürmte Finley mit den Männern aus dem Dorf von der anderen Seite auf die höllische Gestalt zu. Dem Dämon blieb nur ein kurzer Moment die Falle zu erkennen und dann war es schon zu spät. Finley nagelte Ihn mit einem Zauberspruch am Boden fest. Und die Meute fiel über ihn her wie eine Horde verhungernder über einen Laib Brot. Robert schließlich blieb die Ehre überlassen, mit einem gezielten Schwerthieb, den Dämon in die tiefste Hölle zu schicken.

Jubel machte sich breit und wir beschlossen vor unserer Abreise dieses frohe Ereignis gebührend zu feiern. Doch oh Fluch der bösen Tat, die Wirkung des Trankes wollte nicht vergehen. Da aber auch Orks als trinkfeste Burschen bekannt sind kam uns dies zupaß wir beschlossen eben solange als Orks zu feiern, bis die Wirkung des Trankes nachgelassen hatte.

Die Königin, der wir irgendwie vergessen hatten zu sagen , was wir mit dem Trank vorgehabt hatten. Ihr hättet Ihr verstörtes Gesicht sehen sollen, als Sie Orks sah, die vom Kopf an abwärts irgendwie aussahen wie Murty, Thaogh, Ian, Kenny und Aed. Da sie auf Orks eh nie gut zu sprechen war, entwickelte Sie in kurzer Zeit eine enorme Wut und wir konnten nichts tun, da wir der menschlichen Zunge nicht mächtig waren und unserer auf orkisch vorgetragenen Erklärungsversuche steigerten Ihren Ärger nur noch mehr. Schließlich aber konnte Robert Sie beruhigen, aber Sie gab Ihren Argwohn erst auf, als wir uns einige Stunden später wieder in unsere ursprüngliche Gestalt zurückverwandelt hatten.

Sogar Finley schien sich ein wenig seiner selbst zu besinnen und so zechten wir bis zum Morgengrauen und alle Schatten der Vergangenheit waren für diese Zeit von uns gefallen.



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