Bericht aus Akron

Mein Name ist Aragels vom Breidenstein und die Geschichte, die ich zu erzählen weiß ist genauso unglaublich, wie sie wahr ist...

Ich reiste schon seit Wochen allein durch die Lande, bis ich irgendwo in die südlichen Gebiete von Akron gelangte. Eigentlich wollte ich mich mit Freunden auf einem Fest in der Nähe einer Burg in den südlichen Landen von Akron treffen, aber wie so oft hatten sie mich versetzt. Nun ja, so war ich auf mich allein gestellt, was mir gar nicht gefällt, wem sollte ich dann von meinen großen Taten und Abenteuer berichten, die ich in letzter Zeit erlebt hatte. Nun ja irgendwie würde sich schon jemand finden. Mein Kettenhemd drückte gar sehr, mein großer Zweihänder wurde auch immer schwerer und ich hatte schon seit zwei Tagen keine richtige Mahlzeit mehr in den Bauch bekommen, meine Vorräte waren zur Neige gegangen und mein Geldbeutel war so leer, wie mein Magen.

Ich erreichte also den Lagerplatz und es waren schon so einige Zelte verschiedener Reisenden aufgeschlagen. Ich erachtete es für klug nicht allzu weit abseits zu lagern und schlug mein Zelt gleich neben einem großen weißen Zelt einer Gruppe von merkwürdig, aber interessant aussehenden Männern auf. So etwas hatte ich noch nie gesehen... sie trugen keine Hosen, sondern eine Art gewickelten Tuch um ihre Hüften, der ihnen bis zu den Knien ging. Wie es sich später herausstellen sollte, handelte es sich um eine Art Hochland Volk, die sich selbst Hadatis nannten... (was soviel wie "die ohne Hosen" in der Sprache ihres Landes bedeutete). Dieser Rock war tatsächlich ein Kilt, wie sie mir später erklärten, der traditionell in ihrem Volk getragen wird.

Schnell erregte ihr Lager meine Aufmerksamkeit. Die Ausgelassenheit, das Lachen der Männer an ihrem Feuer, der Wein, der in Strömen floss und vor allem der Duft des gebratenen Fleisches auf dem Lagerfeuer ließen mich nicht los. Ich schien nicht der einzige zu sein, dem das auffiel und alle luden sie zu sich an ihr Feuer ein, sie teilten ihre Speisen und den Wein mit allen und diese derart großzügige Gastfreundschaft, die ich so noch nie vorher erlebt hatte, erstaunte mich sehr. Ich beschloss mich an diese Mannen für die nächsten Tage zu halten. Sie schienen sehr wehrhaft und was sehr wichtig war, sie hatten mehr als genug an Proviant und Wein dabei.

Schnell machte ich sie mir zu Freunden und ich berichtete Stolz über meinen großen Taten und Abenteuer, dabei erkannten sie schnell mit wem sie es zu tun hatten und gaben mir als bald die Bezeichnung PODJES... was, nach einigen Nachfragen, in ihrer Sprache eine Art Ehrbezeichnung sei... nun ja, gern nahm ich diesen Titel an, ich erklärte mich auch gern bereit unter dem Befehl des sogenannten Clanchefs zu kämpfen, der sehr kampferfahren zu sein schien, vielleicht konnte ich ja noch was lernen. Und als Gegenleistung für Speis und Trank beteiligte ich mich gern am Lagerleben und deren Arbeiten.

Es stellte sich heraus, das es gefahrvolle Tage werden sollte und es war gut das ich mich diesen erfahrenen Kämpen angeschlossen hatte, nur warum sie sich mit diesen merkwürdigen Rattenmenschen anfreunden mussten, das verstehe ich bis heute nicht!?!?! Es gab große Probleme mit den ortsansässigen Waldelfen, die jedoch nach einigen nächtlichen Patrouillen meiner neuen Freunde sich nicht mehr aus den Tiefen ihres Waldes wagten. Wie es schien hatten die McQuays nicht nur ihre Stärken in der offenen Schlacht, sondern auch im verdeckten Kampf. Dies stellten sie dann auch noch erneut unter Beweis, als sie in einer großen Schlacht um die Burg gegen eine Armee von Untoten als einzige außerhalb des Schutzes der Burgmauern blieb, um den Belagerern mit ihrer Nadelstichtaktik von hinten das Leben schwer machten. Auch gelang es ihnen sogar den Heerführer in den Reihen des Gegners ausfindig zu machen und mit einem heldenmütigen Angriff in die Flucht zu schlagen. All dies konnte ich mitverfolgen, da ich mich ja in vorderster Schlachtreihe der Verteidiger der Burg befand und ebenfalls mein bestes dazu beitrug die Burg zu schützen. Als es den mutigen Hadatis dann auch noch gelang die übrig gebliebene Anführerin, eine fiese Waldhexe, zu erledigen, brach die organisierte Belagerung der Untoten zusammen und wir erledigten den Rest von der Burg aus.

Als wären das nicht der Heldentaten genug, so setzten die McQuays noch eins drauf und ich konnte hautnah dabei sein. Die Untoten konnten zwar entweder vernichtet oder in die Flucht geschlagen werden, aber schnell machte es die Kunde, das eine Jungfrau von ihnen entführt worden sei, um ein übles Ritual am alten Friedhof durchzuführen. Kurzer Hand stellten die McQuays einen schlagfertigen Trupp aus Priestern und tapferen Recken, allen voran mich, zusammen und wir eilten zum Friedhof. Dort gelang es uns das Ritual im entscheidenden Moment zu unterbrechen. Unter Führung des Clanchefs Finley kreisten wir den Friedhof ein und überfielen diese grausigen Wesen des Totenreiches. Allen voran stürzte sich Finley auf den Feind, ich war gleich hinter ihm und es gelang ihm mit seinem Bruder Kenny und Dougal, dem besten Bogenschützen, den ich jemals sah, die Jungfrau aus den Fängen eines Vampirs und seinen Schergen zu befreien. Sich brachten sie so dann in Sicherheit und wurden reichlich mit Gold und Wein belohnt.

Ich bin froh und stolz diese hadatischen Männer kennen gelernt zu haben, leider haben sich unsere Wege als bald getrennt. Doch werde ich noch lange an die Siegesfeier in der hiesigen Taverne zurückdenken, an die Gesänge der Barden, die zu Ehren der McQuays angestimmt wurden und das Puppenspiel des weit über die Grenzen bekannten Saristobal des Großen, der kurzer Hand die McQuays zu den Helden seines Theaterstücks machte und die Befreiung der Jungfrau schauspielerisch umsetzte. Ich bin mir sicher, dass ich noch viel von diesen tapferen Recken hören werde egal in welchem Land ich mich gerade aufhalte. Und lasst euch eins gesagt sein, es ist immer besser an ihrer Seite zu kämpfen, als gegen sie...



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